Zahlreiche Krankheiten werden von den Fließeigenschaften des Blutes entscheidend beeinflusst.
Wirkung des Aderlasses
Der Aderlass ist ein "blutentziehendes Verfahren".
Das entnommene Blutvolumen wird durch Rückresorption von Flüssigkeit
aus dem Gewebe ersetzt.
Damit ergibt sich ein erheblicher Verdünnungseffekt
des Blutes (besonders in den kleinen Gefäßen) mit Verbesserung
der Mikrozirkulation.
Trotz der Verminderung der roten Blutkörperchen (Sauerstoffträger)
steigt nach einem Aderlass die Sauerstoffversorgung an.
Zur Anwendung kommen je
nach Indikation der große Aderlass
und der kleine Aderlass.
Der große Aderlass
verdünnt das Blut
reinigt das Blut von "schlechten Säften" (sogenannte antidyskratische
Wirkung)
entstaut und entgiftet das Blut (antiphlogistische = entzündungshemmende
Wirkung)
Der große Aderlass kann bevorzugt bei Patienten, die sich in einem "Füllezustand" befinden, durchgeführt werden (Übergewicht, Bluthochdruck und weitere Risikofaktoren).
Eingesetzt werden kann
der große Aderlass bei:
allen Erkrankungen mit einem erhöhten Anteil der roten Blutkörperchen
(Hämatokrit über 40%, Hämogobin über ca. 14,5%)
Bluthochdruck
Stoffwechselerkrankungen (Übergewicht, Gicht)
Migräne
Vorgehensweise
Aus einer großen Vene, meist in der Ellenbeuge, werden beim großen
Aderlass 150 - 300 ml Venenblut entnommen.
Der große Aderlass
darf nicht eingesetzt werden (ist kontraindiziert) bei:
Blutarmut (Anämie)
akuter Infektion
akutem Durchfall
niedrigem Blutdruck (Hypotonie)
Kindern und sehr alten Menschen
allgemeiner Köperschwäche
Abmagerung
Herzerkrankungen und Herzrhythmusstörungen
ausgetrockneten (=dehydrierten) Patienten
Der
kleine Aderlass
wirkt anregend, aufbauend und energiefördernd
hilft Patienten, die sich in einem Schwächezustand befinden
aktiviert
das Immunsystem
Eingesetzt werden kann
der kleine Aderlass bei:
Schwächezuständen
Immunschwäche
Allergien
alten und chronischen Prozessen
niedrigem Blutdruck
Krampfadern und Hämorrhoiden
Migräne
Vorgehensweise
Aus einer großen Vene, meist in der Ellenbeuge (oder direkt an den Krampfadern)
werden beim kleinen Aderlass 50 - 150 ml Venenblut entnommen.
Der kleine Aderlass darf
nicht eingesetzt werden (ist kontraindiziert) bei:
Blutarmut (Anämie)
akuter Infektion
akutem Durchfall
Kindern und sehr alten Menschen
ausgetrockneten (=dehydrierten) Patienten
Im Gegensatz zum großen Aderlass finden sich beim kleinen Aderlass die Indikationen niedriger Blutdruck und Schwäche.